Junghund
Junghund:
Nach den ersten 16-20 Wochen tritt der Hund in die Junghundephase ein, die je nach Hund bis zu 2 Jahre dauern kann. Diese Zeit zeichnet sich aus durch verschiedene, auch oft sehr individuelle, Verhaltensweisen wie z.B.:Viel Action und Speed, schnell auftretende Langeweile wenn nichts passiert, wenn etwas sehr Aufregendes geschieht, hat der Junghund keine Kontrolle über sich. Die Fähigkeit sich zu konzentrieren über längere Zeit ist sogut wie nicht vorhanden; der Hund kann völlig vergessen was sie ihm vor 10 Sek. gesagt haben. Er möchte lieber spielen als etwas anderes zu tun; er mag kein "pauken" und "büffeln"; das nimmt den Spass am Lernen. Natürlich braucht ein Junghund Training, aber in kurzen und spassigen Lektionen, sodass er fokussiert bleibt und nicht genug kriegt davon. Seine Bewegungsbedürfnisse können auf einem kurzen Waldspaziergang mit intensivem beschnüffeln der vielen Waldtiergerüche, einem Sozialen Spaziergang mit einem älteren und/oder erfahrenen Hund, kurzen z.B. Rückruf-Trainingseinheiten und rennen /spielen etc., gestillt werden.
Selbstkontrolle lernt der Junghund in kleinen Schritten; deshalb werden Uebungen wie "warten" anfangs 2 Sek., dann 5 Sek. etc geübt.Wenn der Hund seine Konzentration verliert, sind Pausen sinnvoll um sich wieder fokussieren zu können. Anschliessend braucht er oft Hilfe um wieder ins Training zu zurückfinden.Andere Hunde zu treffen ist für ihn auch sehr wichtig; ebenso Menschen und unterschiedliche Situationen. Jedoch sollten diese Lebenstrainings nicht zu lange dauern, damit der Hund nicht zu müde und "überfüttert" wird.
Lange Trainingseinheiten mit immer wieder den gleichen Wiederholungen führen sehr schnell zu Ueberforderung; bestrafen bewirkt meist das Gegenteil des Erwünschten. Etwas aus Angst vor Bestrafung zu tun war und ist nie ein guter Weg; um den Hund zu verstehen braucht es Vertrauen beiderseits.
Wir müssen uns immer bewusst sein, dass Hunde sehr soziale Wesen sind, die Kommunikation, Höflichkeit und Selbstkontrolle lernen müssen um in einem Rudel bestehen zu können.Wie Kinder lernen Hunde Schritt für Schritt die für sie wichtigen Lebensfertigkeiten. Ein 4-6 Jahre altes Kind verfügt nicht über Selbstbeherrschung; wir versuchen mit einem Kind in einer hysterischen Phase nicht zu diskutieren, geschweige etwas beizubringen, da dies ziemlich hoffnungslos ist. Erst wenn sich das Kind beruhigt hat, wird es wieder ansprechbar sein. Dasselbe gilt für Hunde. Ein aufgeregter Hund ist nicht fähig aufzunehmen; in Hundeschulen werden oft zu lange Einheiten unterrichtet, die nicht gerade dazu beitragen einen aufgeregten Junghund zu unterstützen. Der Kurs ist ja sowieso schon aufregend genug; andere Hunde, neue Umgebung etc.
Wenn der Hund mit einer Situationmicht nicht umgehen kann, ist es an uns ihn herauszunehmen; besser: beobachten und lernen einzuschätzen, bevor es dem Hund zuviel wird.
Ein Hund lernt immer aus seinen Erfahrungen, d.h. aus einer für ihn negativen Situation wird er sich etwas merken, wie auch aus einer positiven. Also ist es an uns als Halter ihm soviele positive Eindrücke als möglich zu vermitteln.
Lassen sie sich nicht einreden, ihr Junghund sei "verrückt"oder gar dominant nur weil er sich nicht einfügen kann in eine Gruppe. Meist ist er einfach noch nicht soweit oder er braucht eine Pause.
Einzelcoaching / Problemhilfe
Um Ihnen und ihrem Hund gerecht zu werden und die Herausforderungen gemeinsam angehen zu können, arbeite ich in Einzeltrainings. Es ist wichtig für mich zu sehen wie der Hund sich verhält und Sie als Team zusammen agieren. Als erstes besuche ich Sie und Ihren Hund in seiner vertrauten Umgebung; meist bei Ihnen zuhause oder an einem Ort wo Sie oft zusammen spazieren gehen.Wir versuchen dann herauszufinden wie Sie Ihren Alltag angenehm gemeinsam gestalten könnten, welche Situationen für Sie und Ihren Hund schwierig sind und welche Veränderungen für sie und ihren Begleiter machbar sind und so auch zu einem Erfolg führen können. In einem weiteren Schritt kann die Möglichkeit bestehen das soziale Verhalten des Hundes zu fördern mit einem sozialen Spaziergang oder Nasenarbeit.